Projektname: Brunnenbau I
Gambia (Westafrika) ist das kleinste Land und zählt zu den ärmsten Ländern des afrikanischen Kontinents. Die Infrastruktur ist vielerorts nicht ausreichend ausgebaut oder vorhanden. Wo in den größeren Städten wie z.B. Banjul oder Serekunda weitgehend eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist, so sind die kleineren Dörfer in den Randgebieten gezwungen, teils kilometerlange Märsche auf sich zu nehmen, um an das lebenswichtige Trinkwasser zu kommen.
Unsere Projekte "Brunnenbau I & II" wurden ins Leben gerufen, um genau diesen Menschen Abhilfe zu schaffen.
Wo soll der Brunnen gebaut werden?
Unsere Wahl fiel auf einen strategisch sehr günstigen Ort zwischen den Dörfern Makumbaya, Kubariko und Galloya. Diese Fläche ist staatliches Land und soll auch künftig nicht verkauft werden. So wird gewährleistet, dass auch wirklich alle umliegenden Siedlungen von dem Brunnen profitieren.
Die Behörden haben bereits eine Baugenehmigung erteilt, es fehlen aber noch die nötigen finanziellen Mittel, um den Bau durchzuführen.
Was ist für den Brunnenbau nötig?
Zunächst muss ein etwa 40 Meter tiefer Zugang zum Grundwasser gebohrt werden. Da der Boden in Afrika aufgrund der Trockenperioden sehr hart ist, wird die Bohrung im Frühjahr vorgenommen, wenn Regenzeit ist und der Boden weich ist.
Da die Tiefe von 40 Metern für eine mechanische Hebel-Pumpe einfach zu groß ist, wird eine elektrische Pumpe benötigt. Um aber den Brunnen vollkommen autark vom Stromnetz betreiben zu können, wollen wir eine durch Solarzellen betriebene Pumpe einsetzen.
Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei etwa 7.500,00 EUR.
Die Realisierung dieses Projekts konnten wir mit Hilfe der Fischer-Stiftung mit Sitz in Hamburg bewerkstelligen. Die Fischer-Stiftung stellte hierfür die finanziellen Mittel zur Verfügung. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals von Herzen für die Unterstützung und vor allem die angenehme Korrespondenz bedanken.
Im April 2019 ist eine Delegation unseres Vereins nach Gambia gereist, um den Bauauftrag zu erteilen. Uns war hierbei wichtig, dass wir eine Firma vor Ort beauftragen. So hat der Brunnenbau einen doppelten Nutzen, da somit nicht nur die Wasserversorgung verbessert wird, sondern auch die einheimische Wirtschaft unterstützt wird.
Der Baubeginn - Frage: Wo genau wird gebohrt?
Die Antwort liefert die Natur, denn wo ein Baum steht, ist auch Wasser nicht weit.
Der Baum wurde von Männern aus Kubariko gefällt und zerlegt...
...das Holz wird als Brennholz verwendet und die Blätter dienen als Tierfutter. Nach dem Abtransport bleibt nur ein kleiner Baumstumpf zurück.
Vermessungsarbeiten beginnen:
Da der Brunnen in direkter Nähe zu den angrenzenden Behausungen gebaut werden soll, muss gewährleistet werden, dass das Bohrloch in ausreichender Entfernung zu den Klärgruben gebohrt wird, anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Wasser verunreinigt wird und die Menschen krank werden.
Anschließend beginnen die Bohrarbeiten
- Sie sehen richtig: Von Hand!
Nach etwa 40 Metern ist das Grundwasser erreicht. Für den Brunnen wird nun ein Gerüst gebaut, das einen Wassertank trägt. An der schrägen Seite des Brunnengerüstes wird ein Solarpanel angebracht. Diese versorgt eine Pumpe mit Energie, die den Tank automatisch befüllt und auch regelmäßig Wasser nachpumpt...
Der große Moment:
Das erste Wasser sprudelt aus der Testleitung. Zunächst werden Proben genommen, um nochmals die Qualität des Wassers zu prüfen.
Das Ergebnis: Beste Trinkqualität!
Die Dörfer Kubariko, Makumbaya und Galloya veranstalten ein Fest. Diese drei Dörfer haben nun eine direkte Trinkwasserversorgung.